Nun kam die Qual der Wahl und eine schier unendlich lange Zeit der Suche nach unserem Hund.

Wir wussten ganz genau, wie unser zukünftiger Hund sein sollte. Wir wollten einen lieben Schmusebär, der aber auch auf unser Haus aufpasst, nicht zu klein sollte er sein, eine Hündin wollten wir, da wir der Meinung waren, das es am Anfang besser ist mit einer Hündin zu beginnen ohne die Rüpelfasen der Rüden, von der uns immer wieder berichtet wurde. Aktivität ist ja sehr gut, aber wir wollten es auch mit unserem Gewissen vereinbaren können, den Hund gelegentlich mal 5 Stunden am Stück alleine zu lassen.

Nach langem überlegen und einige zerkaute Bücher später stießen wir auf den Polski Owczarek Podhalanski. Ein Hund, der uns vom Ansehen auf jeden Fall schon mal gefiel. Aber wie verhält sich so ein Hund? Was ist rassetypisch? Um diese Fragen alle beantwortet zu bekommen haben wir uns über das Internet Züchteradressen herausgesucht. Einige Telefonate später hatten wir uns mit einer Züchterin in Dortmund auf einer Ausstellung verabredet.

Hier sahen wir dann zum ersten Mal einen Podhalaner in voller Gestalt. Wir waren sofort beeindruckt. Im Verlaufe des Ausstellungstages bekamen wir dann Kontakt mit Angelika Sassenberg (siehe Züchter). Sie war an diesem Tag mit ihrer wunderschönen Kaya auf der Ausstellung und wir verliebten uns sofort in Kaya. Frau Sassenberg hatte gerade einen Wurf angemeldet, so dass wir uns für den Welpenkauf verabredeten.

Als Kyra (eigentlich Donja von der Varler Heide, wir haben uns Kyra ausgesucht) 1 Woche war, fuhren wir zu Frau Sassenberg (250km). Dort wurden wir von der Oma Kyras begrüßt. Frau Sassenberg machte von vornherein einen sehr um ihre Hunde bemühten Eindruck, der sich im späteren Verlauf auch bestätigte. Was muss sie auch gebibbert haben, uns einen Welpen zu verkaufen. Einem jungen Ehepaar, welches noch nie einen Hund hatte. Aber wir konnten die Bedenken nach einigen Stunden aus der Welt schaffen, da wir schon immer einen besonderen Kontakt zu Tieren hatten und haben.

Nun konnten wir auch einen kurzen Blick auf die Welpen werfen. Das tat sein übriges. Ab jetzt waren alle Zweifel die je bestanden aus dem Weg geräumt. Was für Knuddelchen. Daher sollte man sich auch immer einen Podhalaner im ausgewachsenen Zustand angucken, denn als Welpen nutzen sie wirklich alle psychologischen Waffen. Diese kleinen Polarbären ;-)

Nun kam der Tag des Aussuchens. Wie sucht man sich den richtigen Hund aus? Also bei uns war es sehr einfach! Schon beim ersten Besuch kam ein kleines Würmchen auf uns zu gestrazt, sofort verliebt in unsere Schuhe. Diese kleine Maus kam beim zweiten Besuch mit offenen Augen auf uns zu gestürmt als wollte sie sagen: "Ach, da seid ihr ja wieder!". Man, was hatten wir ein Glück, dass unser Herz und dieses Welpen derart kompatibel waren. Denn unsere Kyra macht uns vom ersten Tag an nur Freude.

Und das verdanken wir nicht zuletzt unserer außerordentlich informierten und engagierten Züchterin Angelika Sassenberg, der wir hier noch einmal herzlich danken wollen, dass sie unserer Kyra dermaßen vorerzogen hat, das Kyra uns nur einmal in das Wohnzimmer gepullert hat und dann sofort stubenrein war, dass Kyra allem und jedem freundlich und aufgeweckt begegnet, dass Kyra mit allen unseren Tieren im Einklang lebt und so sensibel ist, dass wir es mit der Erziehung wirklich nicht schwer hatten. Und nicht zuletzt für den ständigen Kontakt der unser Leben ein ganzes Stück verändert hat (ich sag nur:Hühner) und für die Geduld und das fundierte Fachwissen bei allen unseren Fragen.

Als dann besuchten wir Kyra noch 2-mal, bevor wir sie mit 8 Wochen das erste Mal für ein Wochenende zu uns nach Hause geholt haben. Ich sehe es noch genau vor mir, wie Kyra schlafend auf dem Schoß meiner Frau liegt, den Kopf sicher im Handschuhfach verstaut.

Sie fühlte sich sofort wohl bei uns, durfte das erste Wochenende auch im Bett schlafen und ging dann wieder freudestrahlend zurück in Ihr Rudel.

Aber mit 10 Wochen war es dann endgültig. Wir holten die Kleine für immer zu uns. Am Abend versuchte sie wieder ins Bett zu kommen, jedoch hatten wir Ihr schon einen Platz vor dem Bett zugedacht. Daher sagte ich einmal:"Nein, Kyra!" zeigte auf die Decke und sie ließ sich, natürlich nicht ohne den Seufzer, den sie heute noch benutzt wenn sie sagen will:"Wenns denn sein muss!", auf ihrer Decke nieder. "Och!?" Das hätten wir dann doch nicht gedacht.

Die ganze Jugendzeit von Kyra zu schildern wäre etwas lang, daher die wichtigsten Dinge: Wir haben mit dieser Hündin sehr großes Glück gehabt, denn sie hat uns noch nie etwas kaputt gemacht, nicht einmal mit Ihrem Schwanz den Tisch abgeräumt. Sie ist verträglich mit allen Hunden und wehrt sich nur, wenn es gar nicht anders geht. Sie passt bestens auf wenn sich auf unserer Einfahrt was tut. Wenn sie bellt wissen wir auch, dass irgendetwas ist. Sie geht mit uns in Restaurants und fällt nicht auf. Sie mag Kinder über alles und lässt sich viel gefallen. Wenn es Ihr zu bunt wird geht sie weg. Sie kennt den Unterschied zwischen:"Die Hühner dürfen raus!" und "Bring die Hühner rein!". Sie verträgt sich mit allen anderen Haustieren wie Papagei, Chinchillas, Kaninchen, Hühner, Bienen. Wir können uns es erlauben, ihr einen festen Platz auf der Couch einzuräumen, ohne dass es Dominanzprobleme gibt. Sie hört sehr gut und das mit einer Erziehung, die ausschließlich auf Lob des gut gemachten beruht. Sie ist skeptisch Fremden gegenüber lässt sich aber schnell von der Gutmütigkeit der neuen Person überzeugen. Sie mag keine Männer mit Helmen! Da wird kräftig gebellt. Wenn jemand ans Auto kommt ist sie eine lautstarke Kanone, sobald sie raus kommt ist wieder alles normal. Sie schmust und spielt für ihr Leben gern und das nicht nur mit Menschen. Wenn es regnet bleibt sie lieber im Haus aber auch núr weil wir einen großen Garten haben. Es gibt auch das eine oder andere Problem. Sie macht fast nur in den Garten. Beim Spazierengehen schnüffelt sie viel lieber. Wenn wir dann im Urlaub sind kann es schonmal zur Geduldsprobe werden bis sie ihr erstes Geschäft macht. Zu aufdringliche Rüden werden in ihre Schranken gewiesen, allerdings hat sie noch nie gebissen. Weg gehen ist ihre Stärke. Jagdtrieb ist bei ihr gleich Null.

Vor kurzem hat sie ein kleines Katzenbaby, das wir im Alter von 2 Tagen fanden aufgezogen.

Wir waren für die Milch zuständig, Kyra hat geputzt, die Verdauung angeregt und natürlich das Baby beschütz. Als wäre es Ihr Baby.

Die beiden sind heute ein Herz und eine Seele. Da kam uns auch der Gedanke, dass wir mit Kyra züchten wollen.

Diese führsorgliche Mama mit ihren Welpen zu sehen, die Aufzucht mit zu steuern und zu erleben, die Erziehung der Kleinen mit Hilfe der Mutter alles das ist uns nun sehr wichtig geworden. Natürlich werden wir dann auch ein bis zwei Junge von Kyra behalten. Daher haben wir uns für unsere erste Verpaarung auch einen vom Verhalten und Aussehen passenden Rüden ausgesucht. Da sich bei dieser Verpaarung auch ein sehr guter Zuchtwert einstellt, sind wir sicher, auch ein Stück zur Erhaltung dieser wunderschönen und liebevollen Rasse in Deutschland beizutragen.

So ist es uns auch sehr wichtig Welpenkäufer ausgiebig zu betreuen. Wenn wir nicht weiter wissen, kennen wir jemanden der weiter weiß. Wir sind ab dem ersten Tag für unsere Welpenkäufer da. Die Welpenprägung und Erziehung ist für uns das wichtigste (denn nur mit einer guten Grundlage kann man sich einen Hund, wie Kyra es ist, erziehen). Hier muss man sich als Welpenkäufer völlig auf den Züchter verlassen können. Gerne bleiben wir im ständigen Kontakt und freuen uns über jede Inanspruchnahme unseres Dienstes. Denn wir möchten gerne wissen was mit Kyras Babys passiert. Bilder kommen wenn es soweit ist.